Nachwuchsforschungsgruppe der Hans-Böckler-Stiftung

Hendrik Puls referiert am 16. Februar 2023 bei einem Online-Workshop des CoRe-Netzwerks zum Thema "Inszenierung von Gewalt und Kommunikation von Botschaften - Einblick in ein Forschungsprojekt über rechtsterroristische Einzeltäter in Deutschland". Veranstalter: Ruhr-Universität Bochum – Lehrstuhl für Empirische Sozialforschung, Projekt „Vorurteilsmotivierte Gewaltkriminalität im Kontext von rechtspopulistischer Mobilisierung und Fluchtzuwanderung: Nordrhein-Westfalen 2012 – 2019“, gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW." Prof.Dr. Cornelia Weins  und Projektmitarbeiter*innen werden ihre Forschungsergebnisse vorstellen. Informationen zur Anmeldung finden sich hier.

Der Vortrag von Annelotte Janse musste aufgrund von technische Probleme am 20. Dezember ausfallen. Dies bitten wir zu entschuldigen. Der Vortrag wird am 17. Januar 2023 nachgeholt werden.

Between ‘coloreds’ and ‘foreigners’ - The effect of Manfred Roeder’s contagious encounters abroad on
West-German right-wing extremism

Annelotte Janse (Universität Utrecht)

In this lecture, Annelotte Janse will dive into the transnational network of Manfred Roeder in the 1970s. Roeder was best known for his leadership of the Deutsche Aktionsgruppen, a right-wing terrorist group responsible for the first ‘explicitly racist’ and lethal anti-foreigner attacks in West-Germany. Presenting previously unused archival material, Annelotte Janse will show that Roeder’s encounters abroad decisively shaped and emboldened his thoughts and actions regarding the presence of ‘foreigners’ in West Germany. Consequently, it was not just the racist violence of the Deutsche Aktionsgruppen, but also Roeder’s transnational encounters contributed to the consolidation of a new threat perception that came to dominate the West German right-wing extremist scene of the 1980s.

Dienstag, 17. Januar 2023 – 18:00 Uhr (neuer Termin!)

Zoom-Link: https://uni-frankfurt.zoom.us/j/66454627868?pwd=elVvdHorS250dDBrQUVwMGtwVTkvQT09
Meeting-ID: 664 5462 7868
Kenncode: 090680

Eine Tagung am 21. und 22. Oktober 2022 in Berlin fragt, inwieweit es sich bei den rechtsterroristischen Anschlägen in jüngster Zeit tatsächlich um „neue“ Formen des Terrorismus handelt. Dabei sollen die weltanschaulichen, strategischen und operativen Dimensionen des Terrorismus beleuchtet werden; zum anderen soll aber auch gefragt werden, auf welche Weise diese Erscheinungen ggf. mit trans- bzw. internationalen politischen und/oder gesamtgesellschaftlichen Entwicklungen zusammenhängen. Hendrik Puls von der NFG020 referiert bei der Tagung zur Frage einer "Gamification von rechts?". Weitere Informationen zum Programm und den Anmeldebedingungen können dem Programm entnommen werden.

Das Ausmaß rechter Gewalt in Deutschland wird in staatlichen und zivilgesellschaftlichen Statistiken - zum Teil sehr unterschiedlich - quantifiziert. Gerade in der medialen Auseinandersetzung ist dieser statistische Blick auf rechte Gewalt sehr präsent, obwohl er nur bedingt zum Verstehen und Erklären rechter Gewaltphänomene beiträgt. Aus einer soziologisch-historischen Perspektive hingegen rücken Fragen nach konkreten Akteuren sowie nach den sozialen Kontexten rechter Gewalt in den Vordergrund. In diesem Sinne möchten wir mit unserer Veranstaltungsreihe dazu beitragen, den Blick auf rechte Gewalt zu weiten und verschiedene aktuelle sowie historische Phänomene zu beleuchten. In unser Veranstaltungsreihe werden sowohl rechtsextreme Netzwerke und Jugendkulturen von den 1970er bis in die 1990er Jahre analysieren als auch aktuelle Phänomene wie (vermeintlicher) Lone-Actor-Terrorismus oder rechtsextreme Online-Communities (z.B. „Incels“) diskutieren. Die Spuren der Corona-Pandemie finden sich neben dem Format als Online-Veranstaltungsreihe auch im Thema des Auftaktvortrags wieder, der sich mit Radikalisierungsprozessen der Impfgegner*innen-Bewegung auseinandersetzt.

Wir konnten wieder zahlreiche Expert*innen aus Soziologie, Kriminologie und Geschichtswissenschaften gewinnen. Es referieren: Donatella della Porta, Thomas Hoebel, Christoph Schulze, Nanina Marika Sturm und Annelotte Janse. Die Veranstaltungen finden dienstags (zweiwöchentlich) via Zoom statt. Start ist am 25. Oktober 2022. Weitere Informationen und den Zoom-Einwahl-Link finden Sie im Programm.


Dienstag, 25. Oktober 2022 – 18:00 Uhr

Explaining radicalizationprocesses in anti-vax protests during
pandemic times: A relational approach to violence
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Donatella della Porta (Scuola Normale Superiore, Virence)

Dienstag, 8. November 2022 – 18:00 Uhr
Lone Acting
Über die soziale Einbettung von „Einzeltätern“
Dr. Thomas Hoebel (Hamburger Institut für Sozialforschung)

Dienstag, 22. November 2022 – 18:00 Uhr
Soundtracks der Baseballschlägerjahre
Rechte Gewalt und Jugendkultur im Ostdeutschland der 90er-Jahre
Dr. Christoph Schulze (Moses-Mendelssohn-Zentrum, Universität Potsdam)

Dienstag, 6. Dezember 2022 – 18:00 Uhr
Incels, Volcels, MGTOW:
Sexistische Sehnsuchtsstrukturen und männliche Selbstinszenierungen als vermeintliche Opfer des Feminismus
Nanina Marika Sturm (Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung, Dortmund)

Dienstag, 20. Dezember 2022 – 18:00 Uhr
Between ‘coloreds’ and ‘foreigners’
The effect of Manfred Roeder’s contagious encounters abroad on West-German right-wing extremism
Annelotte Janse (Universität Utrecht)

Der "Verband der Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt" (VBRG) veranstaltet eine Vortrags- und Diskussionsveranstaltung zum Thema "Brandanschläge und rechter Terror: Eine aktuelle Bestandsaufnahme zu Strafverfolgung, Anerkennung und erkämpften Gedenken nach rassistischen und antisemitischen Brandanschlägen". Die Veranstaltung findet am  29. September 2022 (19:00 – 21:00 Uhr) online statt.
Anlässlich des 30. Jahrestages der mörderischen rassistischen Brandanschläge von Mölln und des 31. Jahrestags des rassistischen Brandanschlags in Saarlouis steht im Mittelpunkt der Open Lecture #5 eine aktuelle Bestandsaufnahme zu Strafverfolgung, Anerkennung und erkämpften Gedenken nach rassistischen und antisemitischen Brandanschlägen. Denn noch immer werden höchstens 20 Prozent aller politisch motivierten Brandanschläge aufgeklärt. Viele Überlebende und Hinterbliebene auch der aktuellen Welle rassistischer und antisemitischer Brandanschläge in 2015 – 2018 sind durch die Täter-Opfer-Umkehr und Kriminalisierung der Strafverfolgungsbehörden belastet.
Es sprechen: Ibrahim Arslan, Überlebender der rassistischen Brandanschläge von Mölln und Aktivist im Freundeskreis im Gedenken an die rassistischen Brandanschläge in Mölln, Rechtsanwältin Kristin Pietrzyk, Nebenklagevertreterin von Überlebenden des rassistischen Brandanschlags in Saarlouis am 19. September 1991, die Kriminologin Jana Berberich und Fabian Reeker von der Opferberatung Rheinland (OBR).

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